NSG Eppendorfer Moor – Kleinod zwischen Blechlawinen und Flugverkehr
Zwischen dem Flughafen und der viel befahrenen Alsterkrugchaussee ist das circa 26 Hektar kleine und damit dennoch größte innerstädtische Moor Mitteleuropas Rückzugsort, Lebensraum und Heimat für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten.
Wahrscheinlich sind schon viele einmal daran vorbeigefahren, auf dem Weg zum Flughafen, dem Arbeitsweg oder der nur knapp sieben Kilometer entfernten Innenstadt. Doch den meisten ist vermutlich noch gar nicht aufgefallen, welch verwunschenes Kleinod sich hinter den großen Bäumen am Straßenrand verbirgt.
Seit Anfang der 80er Jahre steht das in früheren Zeiten wesentlich größere Moorgebiet, kurz hinter der Grenze Eppendorfs zu Groß Borstel, unter Naturschutz. Die Eppendorfer sollen hier einst Torf gestochen haben und nutzten den Baumbestand in der Nachkriegszeit als Feuerholz. Durch die spätere Nachforstung entwickelte sich mit der Zeit der heutige Bruchwald. Das Moor ist ein Paradies für hunderte Schmetterlingsarten, Libellen, Frösche, Kröten und Teichmolche. Aber auch diversen Vogelarten wie Amseln, Rotkehlchen oder Eisvögeln dient das dicht bewachsene Biotop als Zuhause.
Auf kleinen Pfaden und großen Wegen, vorbei an alten Baumstämmen, Farnen und Schilfröhricht, kann das Naturschutzgebiet samt seiner zwei Teiche, auf denen Enten und Gänse sich ihre Zeit vertreiben, entdeckt werden und mit etwas Glück bekommt man dabei sogar einen Reiher oder Mäusebussard auf der Suche nach Nahrung zu sehen.
Da sich das Eppendorfer Moor weitgehend aus dem Grundwasserspiegel und Regenwasser speist, ist es inzwischen durch lange Trockenperioden bedroht, jedoch wird vieles getan, um den ursprünglichen Charakter zu erhalten. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen lohnt sich ein Abstecher in dieses kleine, oft übersehene Refugium inmitten der Stadt, das seiner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt hoffentlich noch lange als Schutzraum erhalten bleibt.
Park-Tipp: An der Straße Klotzenmoor befinden sich öffentliche Parkplätze am Straßenrand.
